Interne Kommunikation

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26.11.2020

Unternehmenskultur im Homeoffice

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Autor

Thomas Stamer

Kategorie

Interne Kommunikation

Covid-19 hat Deutschland wieder fest im Griff. Viele Unternehmen haben ihre MitarbeiterInnen erneut nach Hause geschickt – oder in den letzten Monaten sogar dort gelassen. Wie können Organisationen es trotzdem schaffen, zentrale Unternehmenswerte zu erhalten und sie auch in einem Remote- oder Hybridmodell für alle MitarbeiterInnen erlebbar zu mach

Eine Handelsblatt-Umfrage von Anfang November unter den 30 Dax-Konzernen zeigt eine klare Haltung: Wer nicht ins Büro muss, kann und soll zu Hause bleiben. Absoluter Homeoffice-Spitzenreiter ist der Umfrage zufolge Softwarehersteller SAP, wo nach Unternehmensangaben aktuell fast 90 Prozent der MitarbeiterInnen ihre Arbeit von zu Hause aus erledigen.

Bei aller damit verbundener Euphorie für die Transformation der Arbeitswelt sollte nicht vergessen werden, dass mit dieser Entwicklung auch erhebliche Risiken verbunden sind.

Insbesondere die Unternehmenskultur, also die gemeinsamen Werte und das darauf abgestimmte Handeln in der Organisation, kann schnell an Bedeutung verlieren. Eine Unternehmenskultur lebt nämlich nicht nur von gemeinsamen Werten – sondern auch von gemeinsamen Momenten. Der Smalltalk im Aufzug, der Kuchen zum Geburtstag, die Mittagspause mit den KollegInnen  das Feierabendbier mit dem ganzen Team, aber auch die Anerkennungs-Rituale durch das Management. Vielen MitarbeiterInnen im Homeoffice fehlt diese soziale Eingebundenheit in die Organisation. Sie haben sich an ihrem Arbeitsplatz nicht nur wohl und wertgeschätzt gefühlt, sondern waren auch ein wichtiger Bestandteil des sozialen und kulturellen Wertesystems des Unternehmens. Mit abnehmender Präsenz der Belegschaft können Organisation also nicht nur wichtigen sozialen Klebstoff verlieren, sondern auch Halt und Verbundenheit bei den MitarbeiterInnen.

Für den Erhalt des gemeinsamen Werteverständnis in einer Remote-Kultur steht die Interne Kommunikation in der ersten Reihe. Sie muss nicht nur Führungskräfte befähigen, Botschafter und Förderer der Unternehmenskultur zu bleiben, sondern auch eine zentrale Funktion bei der Kommunikation mit den MitarbeiterInnen übernehmen. Auch in einer digitalen Kultur können Gelegenheiten für gemeinsame Momente geschaffen werden, können geteilte Werte betont, und Stresssituationen aufgefangen werden. Deswegen müssen virtuelle Räume und Möglichkeiten geschaffen werden, in denen weiterhin empathisch und vertrauensvoll kommuniziert werden kann. Informelle Verbindungen haben in diesem Kontext fast einen höheren Stellenwert als Meetings zum Projektstatus.

Mindestens genauso wichtig ist, Wertschätzung und Anerkennung aufrecht zu erhalten. Sie haben nachweislich den stärksten Einfluss auf Kultur, Klima und Leistungsbereitschaft in einer Organisation. Mit der Abnahme der gewohnten Präsenzkultur muss auch ein neues Führungsverständnis einsetzen, dass die MitarbeiterInnen trotzdem motiviert und mitnimmt, gleichzeitig aber auch Verantwortung und Selbstständigkeit einfordert. Dazu gehört auch, dass trotz räumlicher Distanz ein spontanes Lob oder ein authentisches Feedback möglich sein muss.

Damit der Zusammenhalt der MitarbeiterInnen sowie die Loyalität und die Verbundenheit zur Organisation auch in einer Hybrid- oder Remote-Kultur erhalten werden kann, muss diese Transformation von der Internen Kommunikation begleitet und auch moderiert werden. Die kritischen Erfolgsfaktoren bei der Bewältigung dieser Aufgabe heissen Empathie und Transparenz, die Werkzeuge sind eine kontinuierliche, wertschätzende Ansprache sowie ein aktives Vorleben der Werte auf allen Hierarchieebenen. Die wichtigste Anforderung bei allen Maßnahmen aber bleibt: Die MitarbeiterInnen im Homeoffice müssen erreicht werden. Vor allem emotional.

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